Hugo ist ein so genannter “Picky Eater”. Vor der Behandlung aß er weniger als 5 verschiedene Nahrungsmittel. In der Esslernschule lernte er, Neues zu kosten und seine Ängste abzubauen.
Hugos Eltern berichten: "Wir waren mit unserem Sohn (5,5 Jahre) im Januar 2020 für zwei Wochen in Graz in der NoTube-Esslernschule. Unserer Sohn hat sich mit dem Essen bis dato sehr schwer getan. Er hat schon im frühsten Babyalter feste Nahrung komplett abgelehnt und nur über langjährige Therapien am Werner Otto Institut in Hamburg langsam das Essen (= Nahrung in den Mund nehmen und kauen) von fester Nahrung gelernt. Bis zum Januar 2020 war unser Sohn stark eingeschränkt. Er hat nur ein spezielles Brot sicher und gern gegessen.
Außerdem mochte er Pfannkuchen, Waffeln und Laugenstangen. Getrunken hat er Rotbäckchensaft, Apfelsaft und Wasser.Da für unseren Sohn im August 2020 die Schule startet und er außer beim Essen keinerlei Einschränkungen hat, haben wir uns entschieden unseren Familienurlaub in diesem Jahr in Graz zu verbringen, um noch mal etwas Neues auszuprobieren. Wir wollten nichts unversucht lassen.
In Graz waren wir zusammen mit 9 weiteren, betroffenen Kindern und ihren Familien. Die Teilnehmer*innen kamen aus der ganzen Welt (Neuseeland, Japan, Frankreich, Indien, USA,...). In unserem Durchgang waren 3 Sondenentwöhnungen und 7 Kinder (in unterschiedlichen Altersstufen ca. 2-4 Jahre, unser Sohn war der älteste Teilnehmer) mit ähnlichen Essproblemen.
Die ersten Tage in Graz dienten der Bestandsaufnahme. Wo steht unser Kind, was kann es... Die restlichen Tage haben wir zusammen mit dem NoTube Team genutzt, um für unser Kind die passende Behandlungsstrategie herauszuarbeiten. Das Team hat unglaublich viel Erfahrung und es tut gut sich einmal in helfende Hände mit so viel Wissen zu dem Thema zu begeben.
Das Ergebnis ist so individuell, wie die betroffenen Kinder und Familien, die dort waren. Jeder/Jede wurde wirklich genau da abgeholt, wo er/sie stand und jeder/jede hat individuelle Handlungsempfehlungen erhalten. Nichts was man dort lernt passt 1:1 auf ein anderes Kind.
Aber was wir sagen können ist, dass wir richtig viel gelernt haben. Es hat uns unglaublich viel gebracht!
Wir sind noch nicht am Ende unseres Weges, aber wir sind seit Januar 2020 auf so einem guten Weg. Es ist unglaublich!
Unser Sohn lernt aktuell pro Woche ca. 1-2 neue Lebensmittel zu akzeptieren. Er ist fröhlich, er schafft es sein Gewicht zu halten und sein spezielles Brot, welches er vor Graz bei wirklich jeder Mahlzeit gegessen hat, ist in Graz geblieben.
Heute (nach 6 Wochen) kann unser Sohn Milchreis, jeden Pudding, Gries, Pizza (manchmal sogar als Magarita, dh mit Tomatensoße und Käse), Pommes, jede Form von Nudeln (auch bunte Nudeln!), Gnocchi (die bestehen aus Kartoffeln), Kartoffelpüree (mag er noch nicht gern, aber er isst es), Quetschis, diverse Nüsse und Körner, jegliche Kuchen, Süßigkeiten (früher ging nur Kinderschokolade), Honig, etc. essen. Er trinkt jetzt auch Milch, Säfte, Smoothies und Kakao...
Wir sind definitiv noch lange nicht am Ende unserer Lernkurve. Er lernt wirklich täglich etwas dazu. Er ist nun ganz normal in der KiTa zum Essen angemeldet und schafft es sich aus dem Essen etwas herauszusuchen, was für ihn o.k. ist.
Graz hat sich für uns so sehr gelohnt!"