Margarethe aus Deutschland wurde mit einer Gaumenspalte geboren und musste mit einer nasogastralen Sonde ernährt werden. Im März 2017 kam sie mit ihrer Familie in unsere Esslernschule.
Zu diesem Zeitpunkt war Margarethe vier Monate alt, sie erlernte das Trinken und machte ihre ersten Erfahrungen mit Beikost. Die Sonde wurde in Graz gelassen, Margarethe braucht sie nicht mehr!
"Hallo liebes NoTube-Team, na, habt ihr mich gleich erkannt? Ich bin es, Margarethe. Im März und April habe ich euch doch mit meinen Eltern und meinem aufgedrehten Bruder besucht, um ein bisschen besser zu verstehen, was die Erwachsenen immer mit ihrem Essen wollen. Ihr habt gleich erkannt, dass ich eine kleine "Individualistin" bin. Da hattet ihr recht und ich bin es auch immer noch. Ich höre aber auch ganz oft "du bist so süß" und glaube, dass das was Gutes bedeutet.
Viel schöner ist es doch zu lächeln und dafür auch angelächelt zu werden. So mache ich das auch mit meiner Familie, dann können die mir gar nicht böse sein, wenn ich mal nicht so will wie die. Nach wie vor liebe ich es, gut zu schlafen und dann gut gelaunt aus dem Bett geholt zu werden. Ich freue mich dann immer riesig, wenn wir alle vier zusammen im großen Bett spielen und mein Bruder Quatsch mit mir macht. Meinem Papa ziehe ich dabei immer mal an den Haaren, damit er auch ja merkt, dass ich jetzt da bin und nicht wieder einschläft. Wenn ich Lust habe und den beiden mal eine ganz große Freude machen will, plappere ich auch mal “Mamama" und “Papapa".
Ich finde ja, dass klingt irgendwie komisch aber die zwei lachen immer wieder. Das Brei-Essen liegt mir seit einigen Wochen nicht so am Herzen, stattdessen trinke ich vier mal täglich mein mit Infantrini und BiCal Pulver angereichertes Habermann-Fläschen leer (ich komme einfach nicht los von dem Ding) und sitze möglichst bei jeder Mahlzeit mit allen am großen Tisch und lutsche und kaue (mit meinem ersten, super spitzen Zähnchen) auf allem rum, was man mir in die Hände drückt. Am allerliebsten jedoch mag ich diese grünen rutschigen Dinger, ich glaube sie heißen Gurken. Ich war mittlerweile auch schon an der Ostsee und bin kopfüber in den Sand gebollert, das war vielleicht lustig, da hab ich ja was gelacht.
Mein Leben wäre eine Quälerei geblieben und so ist der Himmel auf Erden, ganz ehrlich. Tausend Dank für alles. Wir hoffen, dass ihr noch vielen anderen Kindern und deren Familien zu einem "normalen" Leben verhelfen könnt, so wie ihr es bei mir getan habt.
In ewiger Dankbarkeit
Eure Margarethe + Mama, Papa und Friedrich"